Hl. Petrus Forerius
Petrus Fourier wurde am 30. November 1565 in Mirecourt in Lothringen geboren. Er war ein begabter und fleißiger Schüler am Jesuitenkolleg in Pont-á-Mousson. Mit 20 Jahren trat er bei den Chorherren von Chaumousey ein.
Die Ordensdisziplin war tief gesunken und die Novizen wurden schlecht behandelt. In diese düstere Atmosphäre brachte Pierre frisches Leben mit seiner fröhlichen und liebenswürdigen Art. Mit 24 Jahren wurde er in Trier zum Priester geweiht. Weitere theologische und juristische Studien folgten in Pont-á-Mousson.
Außer der Hl. Schrift studierte er am liebsten die Kirchenlehrer, besonders den hl. Augustinus, sowie den großen Kirchenlehrer Thomas von Aquin. Die Summa des hl. Thomas war ihm so vertraut geworden, dass seine Studienkollegen behaupteten, er werde imstande sein, dieselbe zu ersetzen, wenn sie verloren ginge.
Als ihm drei Pfarreien zur Auswahl angeboten wurden, wählte er Mattaincourt, die ärmste und schwierigste, mit einem starken calvinistischen Bevölkerungsanteil. Hier wirkte Petrus 30 Jahre lang in vorbildlicher Weise als Pfarrer.
Er gründete Bruderschaften und erteilte Religionsunterricht; besonderen Erfolg hatte eine von ihm gegründete Darlehenskasse. Viele Missstände schrieb Pierre Fourier der religiösen Unwissenheit zu; nur Begüterte konnten sich damals eine Schulbildung leisten.
Bald meldete sich die 21-jährige Alix le Clerc mit dem Wunsch, eine neue Gemeinschaft von Schwestern zu gründen.
In der Weihnachtsnacht 1597 legten fünf junge Mädchen das Gelübde der Jungfräulichkeit ab und weihten sich Gott zu seinem Dienst.
Es war dies die Geburtsstunde der Congregatio BMV, bzw. der Chorfrauen des hl. Augustinus.
In der durchwachten Sebastiansnacht 1598 wurde Petrus die Erleuchtung zuteil, dass er diese Schwestern für die Erziehung und den Unterricht der Kinder einsetzen solle. Er selbst übernahm deren geistliche und pädagogische Ausbildung. Bald konnten die ersten Mädchenschulen eröffnet werden, erst 20 Jahre später, 1617 wurde in Nancy das erste Kloster kanonisch errichtet.
1621 wurde er vom Bischof von Toul mit der Reform aller Orden Lothringens beauftragt und von Papst Gregor XV. als Visitator mit allen Vollmachten ausgestattet und als Leiter einer neuen Genossenschaft eingesetzt. 1632 wurde er zum Ordensgeneral gewählt, war Berater der lothringischen Herzöge und zusätzlich Pfarrer von Mattaincourt.
Die letzten vier Jahre seines Lebens verbrachte er in der Verbannung in Gray/Burgund, da er beim französischen Minister Kardinal Richelieu in Ungnade fiel. Dort starb er am 9. Dezember 1640, sein Leichnam wurde nach Mattaincourt übertragen, sein Herz blieb in Gray.
Er wurde am 7. Mai 1897 durch Papst Leo XIII. heiliggesprochen.
